Tipp der Woche: Grand City Properties - August 2017 Woche 1
Part 1: Fundamental-Analyse
Eine Performance von +316 % in 5 Jahren, den Umsatz um das
zwanzigfache gesteigert sowie der glatte Durchmarsch von SDax in MDax? Grund
genug dieses Unternehmen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Die Rede ist von dem Immobilienunternehmen Grand City
Properties, einem in Deutschland aktiven Unternehmen mit Sitz in Luxemburg.
Grand City Properties wurde 2001 gegründet mit der Idee
Wohnungsportfolios in Berlin zu erwerben und zu restrukturieren. Mit Erfolg, 2004
zählten bereits etwa 5000 Einheiten zum Bestand. Damals die Gebiete in NRW und
Berlin. Mittlerweile gehören über 87.000 Einheiten in Berlin, Sachsen, Bayern,
Hamburg, Bremen, Hessen und Natürlich NRW zum Portfolio von G.C. Properties.
Der Schwerpunkt der Arbeit und in gewisser Weise das
Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens, ist die Tatsache, dass es
Investitionen tätigt in Objekte, die hohes Optimierungspotenzial besitzen.
Dabei handelt es sich oftmals um Objekte mit hohen Leerstandsquoten, schlechter
Verwaltung bis hin zu sanierungsbedürftigen Objekten.
Mit einem kompetenten Team wird nach Erwerb der Immobilie die
Attraktivität, das Erscheinungsbild der Immobilie sowie die Mieterzufriedenheit
aufgebessert. Nötige Maßnahmen wie Sanierungen, Reparaturen oder Verbesserung
in der Verwaltung werden eingeleitet.
Der CEO
Christian Windfuhr beziffert die Erfolgsquote, die er selbst als
„Turnaround-Erfolgsquote[1]“
beschreibt mit 100%.
Die Zahlen[2]
geben ihm recht, bei gleichbleibend niedrigem KGV sowie stabiler Eigenkapitalquote > 30% sind die Umsätze und
Gewinne geradezu explodiert. Zwar werden solche Umsatz-Wachstumsraten wie in
den letzten 5 Jahren (⌀ ca 107 % p.a.!) für die Zukunft
nichtmehr erwartet, dafür sollen aber gut 50 % des Gewinns ausgeschüttet
werden. Eine Dividendensteigerung von über 170 %, von 0,25 auf 0,68 im letzten
Jahr macht zumindest schon einmal Lust auf mehr!
Also alles wie im Schlaraffenland?
Naja so ist es auch nicht. Die (noch) unbekannte Grand City Properties bietet
mit etwa 87.000 Einheiten gerade einmal halb so viel Einheiten wie die im MDax
ansässige Deutsche Wohnen AG, noch kleiner erscheint sie im Vergleich zur im
Dax vertretenen Vonovia AG, die über 300.000 Einheiten anzubieten hat.
Darüber hinaus gibt es immer
wieder kritische Berichte über die Zustände in einigen Objekten. Es werden
ausbleibende Reparaturen oder Schimmel bemängelt. Zwar ist kaum abschätzbar,
auf wie viel Prozent der Wohnungen die beschriebenen Mängel wirklich zutreffen.
Ein fader Beigeschmack bleibt jedoch.[3]
Was der Großteil der deutschen
Immobilienfirmen im vergangenen Jahr gemeinsam hatten, war ein konsolidierender
Kurs. Weder die Deutsche Wohnen (+3,3 %), noch die Vonovia (+3,7 %) kamen auf
Jahressicht vom Fleck. Ein ähnliches Bild auch bei der LEG Immobilien AG (-6,7%)
und bei der TAG Immobilien AG, die immerhin um 9 % zulegen konnte.
Auch die Grand City Properties
S.A. musste auf Jahressicht ein Minus von 7,4 % hinnehmen. Ein Momentum, was
für diese Aktie spricht ist die Tatsache, dass der Aufstieg in den MDax ansteht.
Während bei Unternehmen wie Vonovia oder Deutsche Wohnen bereits die großen
institutionellen Anleger wie BlackRock oder Vanguard investiert sind, blieb
Grand City Properties bislang links liegen. Ein Zustand, der sich schon bald
ändern könnte, sobald mit dem Aufstieg die Bekanntheit größer wird.
Ein weiterer Schub für Gewinne
steckt in der, im Branchenvergleich hinkenden, durchschnittlichen Miete pro
Quadratmeter. Mit 5.74 € liegt man hier deutlich unter dem Durchschnitt. Ein
Zustand, der weiteres Potenzial verspricht. Es bleibt spannend.
Part 2: Chartanalyse
Da wir uns jetzt mit den Hintergründen des Unternehmens
auskennen und festgestellt haben dort gibt es deutliches Potential, bleibt noch
die Frage offen, wie es denn um die charttechnische Seite der Analyse steht,
welche bestenfalls das Gesamtbild sauber abrundet.
Dazu gehen wir erst einmal in eine langfristige
Trendbetrachtung hinein.
Vom Börsenstart bis heute ging es natürlich alles in allem
bergauf und zwar sehr steil zu beginn.
Hier können wir diesen Abwärtstrend, welcher im Jahre 2015
begonnen hat, sehr schön sehen.
Interessant dabei ist, dass sich die fundamentalen Daten,
wie wir sie oben sehen, in die gegenteilige Richtung bewegt haben und dadurch
ist dann auch das sehr niedrige KGV entstanden.
Im Laufe des letzten Jahres konnten wir eine Gegenbewegung
erkennen, welche im nachfolgenden Bild visualisiert ist.
Man sieht hier eine klassische zulaufende
Dreiecksformation, welche in die spannende Phase läuft.
Als Unterstützung kann man sich
das berühmte Fibonacci-Level (Retracements) Werkzeug zur Hand holen und es an
dem Hoch- und Tiefpunkt anlegen.
Die 2 rotmarkierten Linien sind
die Entscheidenden.
Einmal das 38,2% Level und das
61,8% Level.
Man kann hier sehr deutlich sehen
wie sich der Kurs momentan innerhalb dieser 2 Levels bewegt und sich somit in
der neutralen Zone befindet.
Kommen wir zu guter Letzt zu den
möglichen Kauf- und Verkaufsmarken.
In dem nächsten Bild wurden zu den Fibonacci Leveln
auch noch die 2 wichtigen Strukturzonen eingebaut.
Wichtige Marken:
Kaufsignale:
Für mutige Händler: Ab einem
Überschreiten des 61,8% Levels mit einem positiven Tagesschluss über diesem
Level kann gekauft werden.
Wer ein etwas stärkeres Signal
abwarten will, der sollte einen Kauf erst ab der Marke ca. 21 € in Erwägung
ziehen, denn dann ist die große Struktur überwunden und es steht dem neuen
Allzeithoch nichts mehr im Wege.
Verkaufssignale:
Wie man deutlich sieht hält in
diesem Fall das 38,2% Level nicht so solide wie das 61,6% Level.
Deshalb ist bei einer leichten
Unterschreitung dieses Levels noch nicht zwingend von einem Verkauf die Rede.
Jedoch beim Unterschreiten der
Struktur könnte es abwärts Richtung Tief gehen und falls dieses dann auch noch
per Schlusskurs unterboten wird könnte ein deutlicher Rücksetzer folgen.
(Alle Bilder der Chartanalyse
wurden mit der Software von Guidants.com erstellt.)
[1] Quelle: Finanzen.net (08.08.2017)
http://www.finanzen.net/nachricht/anleihen/Wir-kaufen-Immobilien-mit-hohem-Optimierungs-und-Wertsteigerungspotenzial-Christian-Windfuhr-CEO-Grand-City-Properties-S-A-3496367
[2] Quelle: Finanzen.net (08.08.2017)
http://www.finanzen.net/bilanz_guv/Grand_City_Properties
[3] Quelle: Börsengeflüster (08.08.2017)
http://boersengefluester.de/grand-city-properties-die-noch-unbekannte-immobilien-aktie/
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