Tipp der Woche: Tencent - August 2017 Woche 2


 

Part 1: Fundamentale Daten


Tencent, das größte und gleichzeitig profitabelste Internetunternehmen der Volksrepublik China.
Doch nicht nur in China genießt das Unternehmen eine gewisse Aufmerksamkeit. Beim Blick auf die, vor kurzem veröffentlichten, wertvollsten Marken der Welt[1] wird Tencent auf Platz 8 gelistet. 


Platz 8 bedeutet, Tencent ist wertvoller als Mc Donald’s, IBM oder Coca Cola und das obwohl es in der Top 100 der wertvollsten Marken im Jahr 2014 noch nicht einmal Berücksichtigung fand.

Was steckt hinter dem Unternehmen, welches sich rasant auf der Überholspur befindet?

Fakt ist, dass es sich bei dem 1998 gegründeten Unternehmen Tencent um ein riesen Konzern handelt, der Aktivitäten in verschiedensten Geschäftsfeldern pflegt.

Nachrichtendienste, Unterhaltung (insbesondere Online-Spiele), soziale Netzwerke, Netzhandel (E-Commerce), Online Werbung oder auch Minderheitsbeteiligungen an Automobilherstellern. So heißen die Bereiche die zu den Umsatzträgern von Tencent zählen.

Tencent ist so etwas wie das chinesische Facebook, das chinesische PayPal, das chinesische Instagram, Uber, Activision Blizzard und und und… In einem Unternehmen!


Man sieht, dass Innovation nicht nur aus dem Silicon Valley kommt. Tencent hat es geschafft eine Art „Mega-APP“ zu entwickeln.

Die Rede ist von WeChat, mit über 700 Millionen Nutzer (Vgl. Einwohner in den USA: 323 Mio.), dient die App den Nutzern nicht nur zum Chatten, ebenso werden Bezahlungen darüber abgewickelt, Bestellungen aufgegeben, im nächsten Restaurant ein Tisch reserviert, ein Taxi gerufen, Dienste wie Tinder genutzt oder Games darauf gespielt. In China ist alles vernetzt, kaum ein Kiosk erlaubt nicht die Zahlung via WeChat.

Wenn also US-Schwergewichte wie Uber und Facebook stolz auf Partnerschaften verweisen, die es Kunden erlauben, per Facebook-Messenger eine Uber-Fahrt zu bezahlen, dürften viele Chinesen müde lächeln. Die USA versuchen hier nur mit China gleichzuziehen.[2]

Werfen wir noch ein Blick auf Tencents umsatzstärksten Geschäftsbereich – die Online Games. Spiele wie League of Legends, Clash of Clans, Clash Royale oder Hay Day ist den meisten ein Begriff. Der Konzern dahinter -Tencent- nicht. Erst im vergangenen Jahr erwarb Tencent die Mehrheit des Spieleentwicklers Supercell um seine Stellung um diesem Bereich weiter auszubauen.
Im Gegensatz zu Entwicklern wie EA oder Activision, die starke Abhängigkeiten bei deren Star Titeln wie Fifa oder Call of Duty haben, wirkt das Tencent Portfolio sehr ausgeglichen. Cashflow garantiert!

Ein Blick auf die Aktie spiegelt die wahnsinnige Erfolgsgeschichte wider.
Ein + von 49 % auf Jahressicht, 150 % in 2 Jahren, 589 % in 5 Jahren und unglaubliche 38517 % seit Börsengang![3]


 
Tencent hat sich seit Börsengang als wahre Gelddruckmaschine erwiesen – Trend ungebrochen.
Beim Blick auf die Zahlen beeindruckt vor allem das Umsatzwachstum. Hier wurde der Umsatz seit 2010 durchschnittlich um etwa 43 % pro Jahr gesteigert! 




Aktuell ist Tencent, betrachtet man das KGV von 2016 mit 37, kein wirkliches Schnäppchen mehr. Tencent hat jedoch bewiesen, dass es in der Lage ist den Gewinn den Erwartungen entsprechend zu steigern. 

Investitionen in Bereiche wie künstliche Intelligenz, Elektro-Mobilität, oder das starkes Wachstum im Gaming Bereich lassen jedoch Phantasien für weitere Kurssteigerungen zu. Ein weiterer Aspekt, welcher Wachstum verspricht ist, das laut einer Erhebung von 2016 nur knapp 50 Prozent der chinesischen Bevölkerung über einen Internetzugang verfügt.[4]


Schafft es Tencent, seine Stellung weiter zu behaupten und auszubauen, werden auch einige der Menschen die bislang noch keinen Zugang zum Internet haben, zu Kunden von Tencent.

Part 2: Chartanalyse

Tencent kennt seit geraumer Zeit auch charttechnisch nur eine Richtung und die heißt bergauf.
150% Prozent Kurssteigerung in relativ genau 2 Jahren sprechen in dem Fall für sich.



Wir sehen in der Grafik auch deutlich, dass der Kurs versucht hat aus dem langen Trendkanal nach oben auszubrechen um eine noch steilere Bewegung in Gang zu setzen.

Momentan gab es einen kleinen Rücksetzer in den Kanal zurück, welcher aber nicht angehalten hat, was man daran erkenne kann, dass die Tageskerze wieder oberhalb des Kanals geschlossen hat.
Zum besseren Verständnis des Rücksetzers empfiehlt sich nach wie vor das Fibonacci-Level-Werkzeug.

Durch dieses sind wir als Anleger in der Lage zu beurteilen, ob ein Rücksetzer den Trend stoppen könnte oder ob es sich lediglich um eine Markterholung handelt.
Dabei müssen stets zwei markante Punkte festgelegt werden, um eine aussagekräftige Entscheidung zu treffen. 

Hierfür bietet sich ein deutlicher Hoch- und ein Tiefpunkt an, welche sich als hervorstechend zeigen.



Nach dem Anlegen des Tools an die zwei erwähnten Extrempunkte, sollte man die beiden Marken 32,8 und 61,8 im Blick behalten, welche als Unterstützung oder auch als Widerstand angesehen werden können, je nach dem von welcher Seite sich der Kurs diesen Marken nähert.
(Kurs kommt von unten an eine Marke à Widerstand; Kurs kommt von oben an eine Marke à Unterstützung, Kurs überquert die Marke à Widerstand wird zur Unterstützung und umgekehrt.) 

Auf dem Chart wurden 3 Kerzen für eine Veranschaulichung einer soliden Unterstützung nach Fibonacci markiert. 

Entscheidend dafür ist, dass die Kerzen zwar das Level unterschritten haben mit ihrem Docht, jedoch nicht darunter schließen konnten und somit hat sich in dem Fall das 32,8-Level als sehr solide erwiesen. 

Und wenn wir uns den aktuellen Rücksetzer genauer ansehen, erkennen wir direkt, dass er nicht einmal in die Nähe der Levels gekommen ist. 

Schauen wir uns nun etwas genauer die wichtigen Zonen an, welche es zu beachten gilt bei einer Kauf- bzw. Verkaufsentscheidung.

Im nachfolgenden Bild wurde eine Zone visualisiert, welche als sogenannten Nachfrage- und Angebotszone verstanden werden kann. 

Dadurch dass der Kurs relativ schnell und abrupt Richtung Süden geflüchtet ist, ist es wahrscheinlich, dass die ein oder andere Verkaufsposition nicht mehr abgeholt wurde (Bspw. Durch Limitorders).
Daraus folgt, dass diese Zone beim erneuten Berühren ein erhöhtes Abprallpotenzial besitzt.



Mit diesem ganzen Wissen bleibt am Ende nur noch die Frage offen wann Kaufen und wann Verkaufen.

Kaufsignale:


Da wir ja wissen, dass die Nachfrage- und Angebotslücke eine Abprallpotenzial besitzt, wäre es besser abzuwarten, falls der Kurs sich das erste Mal wieder in diese Zone bewegt.

Danach gibt es mehrere Szenarios: 

1. Kurs prallt deutlich wieder ab
  • Ruhe bewahren und warten bis der Kurs erneut die Zone betritt, denn beim zweiten Mal ist die Wahrscheinlichkeit eines Abprallers deutlich geringer
  • Falls bei einem zweiten Anlauf dann ein neues Hoch markiert wird und dieses auch im Tagesschlusskurs gehalten werden kann, kann man sich auf weiter steigende Kurse vorbereiten.
2. Kurs prallt nicht ab da die Aufwärtsbewegung zu stark ist.
  • Sobald ein neues Hoch gebildet wurde und dieses auch per Tagesschluss bestätigt wurde, kann man sich auch in diesem Szenario auf weiter Kursanstiege bereitmachen.
    Die beiden markierten Marken sollte man dennoch im Auge behalten. 

    Potentielle Kaufmarke: (Je nach Broker etwas verschieden) ca. bei 36 € bzw. bei einem neuen Hoch, falls es bestätigt wird.    

    Verkaufssignale:
    Da der Kurs eine regelrechte Rallye hingelegt hat, befinden wir uns bei einem Kursrückgang lange in einer Korrekturphase, welche den generellen Aufwärtstrend noch nicht in Gefahr bringt. 

    Die beiden markierten Marken sollte man dennoch im Auge behalten.





Potentielle Verkaufsmarken: Beim Unterschreiten per Schlusskurs der Marke von 32 € könnte eine weiter Korrektur bis zur roten Zone folgen.


Diese rote Zone kann dann durchaus als Unterstützung dienen und den Kurs nach oben wieder laufen lassen.
Falls jedoch die Marke von 30 € per Schlusskurs bestätigt wird könnte erst mal ein kräftiger Fall bis 27,40 folgen.

(Alle Grafiken der Chartanalyse wurde mit der Software von Guidants.com erstellt)

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[1] Quelle: Statista (12.08.2017)

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/6003/umfrage/die-wertvollsten-marken-weltweit/
[2,4] Quelle: t3n (12.08.2017)
http://t3n.de/news/tencent-wechat-809883/
[3] Quelle: finanzen.net (12.08.2017)
http://www.finanzen.net/aktien/Tencent_2-Aktie

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